Klartext: Pflegekräfte sagen, was sie zur kompetenten und zufriedenstellenden Berufsausübung brauchen

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Die Redaktion Altenpflege des Vincentz Network und der Deutsche Berufsverband der Pflegeberufe (DBfK)  haben 648 Pflegepersonen in der stationären Langzeitpflege online befragt und die Ergebnisse in „ Altenpflege im Fokus 2021“ veröffentlicht.

Die Ergebnisse sind ein Spiegel dessen, was in vielen vorangegangenen Studien ermittelt wurde und in der Pflegebranche seit Jahren bekannt ist. Die Pflegekräfte verzweifeln daran, dass die notwendige Personalausstattung fehlt und die Rahmenbedingungen einer guten Führung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unzureichend sind. Die Digitalisierung zur Unterstützung im Berufsalltag geht zu schleppend voran ebenso die Umsetzung des neuen Personalbemessungsinstrumentes. Die Pflegekräfte sind bereit, sich weiter zu qualifizieren, auch um Chancen auf eine bessere Vergütung zu erhalten. Sie wünschen sich die Erweiterung der Kompetenzen zur Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes. Die Pflegekräfte sehen in der Anwerbung von Mitarbeitenden aus dem Ausland wenig Hoffnung für die Abwendung des Fachkräftemangels.

Die Erkenntnis, dass Mitarbeitende in der Pflege nur bei Erhöhung der Personalressourcen zu halten und zu gewinnen sind, ist leider nicht neu. Umso mehr unterstützt die Studie die Dringlichkeit, die Rahmenbedingungen in der Pflege zeitnah zu verbessern und endlich die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

Die aus der Studie abgeleiteten Handlungsfelder und Forderungen an die Politik, Verbände und Träger lauten konkret:

  • Bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (86%)
  • Gute Ausbildung und erfolgreiche Abschlüsse als Schlüssel zu mehr Personal (76%)
  • Reform der Pflegeversicherung zu besseren finanziellen Ausstattung des  Systems (65%)
  • Erweiterung der Kompetenz des Einzelnen zur Verbesserung der Attraktivität des Berufsbildes (63%)
  • Umsetzung des neuen Personalbemessungssystems (61%)
  • Bessere Bezahlung (59%)
  • Mehr Investitionen in die Digitalisierung (34%)

Die Studie „Altenpflege im Fokus 2021“ ist HIER abzurufen.