Betreutes Wohnen – Trend nimmt weiter zu!

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Wohnen im Alter stellt sich zunehmend differenzierter dar. Die politische Prämisse „ambulant vor stationär“ verbunden mit Anreizsystemen zeigt inzwischen große Wirkung. Der Wunsch, solange wie möglich selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit zu verbleiben, kann im Alter und mit Pflegebedürftigkeit oft realisiert werden. Die Möglichkeit schafft vor allem der hohe Anteil von familiärer Hilfe und Unterstützung und zum anderen in Ergänzung hierzu die ausgebauten ambulanten und teilstationären Pflegeleistungen und Versorgungsstrukturen.

Eine besondere Bedeutung nimmt der Ausbau von alternsgerechten Wohnungen, innovativen Wohnformen und neuen Konzepten ein. Eine besondere Bedeutung nimmt der Ausbau von alternsgerechten Wohnungen, innovativen Wohnformen und neuen Konzepten ein.

Der Pflegereport der BARMER hat 2019 das Schwerpunktthema „Betreutes Wohnen“ behandelt und stellt fest: „Heute gibt es in der Bundesrepublik bis zu 8.000 Anlagen des betreuten Wohnens und rund 4.000 PflegeWohngemeinschaften. Mehr als 30 Prozent der Anlagen für betreutes Wohnen sind in den letzten zehn Jahren entstanden. Bundesweit waren im Jahr 2018 rund 340 neue Einrichtungen mit 10.000 Plätzen in Planung oder im Bau. Die Zahl der aktuellen Bauprojekte für stationäre Pflegeheime ist mit 270 deutlich geringer. Das betreute Wohnen, so zeigt der Report, richtet sich immer mehr an der Pflege aus und wird in steigendem Maße von Pflegeeinrichtungen  angeboten.“(BARMER Pflegereport 2019 Ambulantisierung in der Pflege , Rothgang und Müller).

In der Bewertung von Betreuten Wohnangeboten und Wohnen in einer ambulant betreuten WG kommen die Experten zu folgenden Ergebnissen:

Wolf-Ostermann unterscheidet im Abschlussbericht zur Entwicklung eines Konzepts für eine Qualitätssicherung in neuen Wohnformen fünf zentrale Qualitätsmerkmale, die als Anforderungen an die neuen Wohnformen zu stellen sind:

  • Versorgungskontinuität: Kontinuität einer fachlich qualifizierten Versorgung auch bei wachsendem Hilfe- und Pflegebedarf.
  • Nutzerorientierung: Berücksichtigung individueller Lebensgewohnheiten, Lebensgestaltung und Bedürfnisse der Bewohnerschaft.
  • Selbstbestimmung/Selbstverantwortung: Gestaltung des Tagesablaufs und Wahl der pflegerischen Versorgung.
  • Koordination: das Zusammenbringen verschiedener Akteure zur Unterstützung im alltäglichen Leben und in der Pflege.
  • Transparenz: die Möglichkeit für Pflegebedürftige oder Angehörige, den Überblick über die Gemengelage der verschiedenen Bestandteile des betreuten Wohnens und der Pflege zu behalten.

„Betreutes Wohnen“ ist kein geschützter Begriff, hierunter werden unterschiedliche bauliche und konzeptionelle Entwicklungen im Segment „Wohnen im Alter“ subsumiert. Allen Angebotsformen unterliegt die Grundidee: Selbstbestimmtes Wohnen im eigenen Haushalt  plus Service nach Wahl und Unterstützung auf Wunsch.

Das Angebot „Betreuten Wohnens“ ist meist barrierefrei gestaltet und ist in Verbindung mit Pflegeeinrichtungen, mit Quartiersprojekten als solitäre Baukörper in zentraler Lage oder in Form von Seniorenresidenzen zu finden. Die Wohnungsgrößen differieren, sodass verschiedene Wohnwünsche berücksichtigt werden können. Die Grundflächen liegen zwischen 25-90 qm, die Mietpreise variieren stark, nicht zuletzt aufgrund der Finanzierungsarten – öffentlich oder frei finanziert.

Besonders interessant werden die Angebote bei der Betrachtung der konzeptionellen Ausrichtungen. Neben dem Mietvertrag für die eigene Wohnung inklusive verschiedener Gemeinschaftsflächen gibt es Formen von weiteren Leistungsvereinbarungen wie Grundleistungen, die verpflichtend für alle Mieter gelten und Serviceleistungen, die frei wählbar sind.

In öffentlich geförderten Wohnungen des Betreuten Wohnens gibt es für die Berechnung der Grundleistungen in der Regel eine Obergrenze von 40 € pro Monat. In freifinanzierten Wohnangeboten liegen diese monatlichen Kosten zwischen 60 – 100 € und auch darüber. Die Leistungskataloge unterscheiden sich von Konzept zu Konzept sowohl in den Grund- wie in den Serviceleistungen.

Dieses breite Angebotsspektrum bietet die Möglichkeit, dass jeder Interessent nach seinen Wohn- und Lebensplänen entscheiden kann. Heute ist ein hoher Anteil der Mieter bereits bei Einzug 80 Jahre und älter und oft auf Unterstützung angewiesen. Die ambulante Pflege bietet dann die Garantie neben vielen anderen Dienstleistungen, dass ein selbstbestimmtes Wohnen im eigenen Haushalt realisiert werden kann. Selbstverständlich kann der jeweilige Dienstleister in diesem Wohnformat frei gewählt werden. Inzwischen gibt es weitere Studien über die Entwicklung innovativer Wohnformen im Alter, die die Zufriedenheit der Nutzer erforschen und bauliche und konzeptionelle Aspekte in den Vergleich setzen.

soleo* verfügt inzwischen über eine Vielzahl von Projekterfahrungen, die  von der Idee hin zur Entwicklung eines Nutzungskonzeptes bis zur Planung und Projektsteuerung abdecken. In Zukunft werden wir dieser Wohnform weiter in den Fokus nehmen. 

In Anbetracht der deutschlandweit hohen Nachfrage nach betreuten Wohnformen untersucht die soleo* GmbH gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) aus Holzminden den Markt für betreutes Wohnen.