Warstein – Fünf Jahre nach der Eröffnung der Tagespflegeeinrichtung „Atempause“ am Horkamp gegenüber der Schützenhalle in Belecke wird der Caritasverband im Kreis Soest an der Hospitalstraße in Warstein eine zweite Tagespflege im Stadtgebiet bauen.
Das Angebot auf dem derzeitigen Parkplatz unterhalb des Verwaltungsgebäudes des Krankenhauses Maria Hilf an der Hospitalstraße, auf dem 1991 das Gesellenhaus der Kolpingsfamilie Warstein bis zu seinem Abriss gestanden hat, soll 18 Tagespflegeplätze und ca. 20 senioren- und behindertengerechte Wohnungen umfassen.
Die Zahlen können noch leicht variieren. Der Baubeginn wird im Juli oder August erfolgen, die Eröffnung ist dann für Ende 2020/Anfang 2021 geplant.
Das sagte Caritas-Vorstandsmitglied Lutz Gmel im Gespräch mit unserer Zeitung: „Das Grundstück haben wir bereits vom Krankenhaus erworben, der Planungsauftrag ist an die Soleo GmbH in Düsseldorf als Generalunternehmen vergeben.“
Soleo habe große Erfahrung als Beratungs- und Planungsunternehmen für Sozial- und Gesundheitsimmobilien und werde mit Fachplanern aus der heimischen Region zusammenarbeiten. Derzeit finden Probebohrungen auf dem Grundstück für die Bodenuntersuchung statt, ein seit gut eineinhalb Jahren leer stehendes Wohnhaus an der Hospitalstraße wird abgerissen.
Die Fläche steht derzeit nicht als Personalparkplatz für die Krankenhausmitarbeiter zur Verfügung Wie Geschäftsführerin Anita Daschner sagt, ist die Krankenhausleitung derzeit mit dem Ordnungsamt der Stadt in Gesprächen, um eine dauerhafte Alternativlösung möglichst ortsnah zu finden. Die ersten Kontakte zwischen Caritas und Krankenhaus habe es bereits Mitte vergangenen Jahres gegeben, der Kaufvertrag über das Grundstück sei Ende 2018 abgeschlossen worden.
Dass es überhaupt dazu kam, an dieser Stelle eine Tagespflegeeinrichtung und Wohnungen zu planen, sei einem Besuch von Bürgermeister Dr. Thomas Schöne vor gut zwei Jahren in der „Atempause“ in Belecke zu verdanken, erklärte Caritas-Vorstand Lutz Gmel: „Er war damals angetan vom dortigen Angebot und hat gemeint, es sei auch in Warstein wünschenswert und notwendig. Das war der Anstoß für uns, nach geeigneten Standorten zu suchen“, meinte Gmel.
Der Bedarf an Tagespflegeplätzen sei unstrittig, für die Atempause gebe es eine Warteliste: „Da muss man keine Bedarfserhebung machen, um zu wissen, dass Warstein das auch gut gebrauchen kann, einschließlich senioren- und behindertengerechter Wohnungen.“ Mit der Stadt selbst habe man geeignete Stellen gesucht, letztendlich wurde die Fläche am Krankenhaus als optimal erachtet. Sie sei zentrumsnah, das benachbarte Krankenhaus sei ein weiterer Pluspunkt.
In Warstein solle mit einem neuen Gruppenkonzept für die Tagesgäste gearbeitet werden, indem je nach Besucherzahl und Zusammensetzung die Gäste in einem Raum betreut würden, oder in Gruppen aufgeteilt. Für Warstein wie für Belecke solle gelten: „Die Menschen sollen ein gutes Angebot vorfinden. Unsere Philosophie ist, die stationäre Pflege soweit wie möglich hinaus zu zögern, die Familien zu entlasten und über eine vernünftige Tagesstrukturierung die Alltagsnormalität möglichst lange aufrecht zu erhalten“, wie Lutz Gmel erklärte.
Von den Wohnungen werden etwa zwei Drittel ca. 50 Quadratmeter groß sein und Alleinstehenden angeboten, ein Drittel soll etwas größer werden und auch Paaren zur Verfügung stehen.
Autor : Peter Teichmann