Saarländisches Wohn-, Betreuungs- und Pflegequalitätsgesetz

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Der saar­län­di­sche Land­tag hat zum 15. März 2017 Än­de­run­gen zum frü­he­ren Lan­des­heim­ge­setz be­schlos­sen und zum 05. Mai 2017 das neue „Ge­setz zur Si­che­rung der Wohn-, Be­treu­ungs- und Pfle­ge­qua­li­tät voll­jäh­ri­ger Men­schen mit Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­be­darf und voll­jäh­ri­ger Men­schen mit Be­hin­de­rung“ – SWBPQG- ver­kürzt auch „Saar­län­di­sche Woh-, Be­treu­ungs- und Pfle­ge­qua­li­täts­ge­setz“ in Kraft ge­setzt.

Laut Aus­sa­ge der zu­stän­di­gen So­zi­al­mi­nis­te­rin Mo­ni­ka Bach­mann ist mit der No­vel­lie­rung ein Pa­ra­dig­men­wech­sel ge­lun­gen:“ Wer sich bei Pfle­ge­be­dürf­tig­keit für al­ter­na­ti­ve For­men der Be­treu­ung und Pfle­ge ent­schei­det, kann künf­tig eben­so auf den Schutz staat­li­cher Stel­len ver­trau­en wie die Men­schen in „klas­si­schen Ein­rich­tun­gen“.

Gleich­zei­tig wird der Um­gang mit der Schnitt­stell­len­pro­ble­ma­tik sta­tio­när – am­bu­lant durch die No­vel­lie­rung ver­bes­sert.

Eck­punk­te der No­vel­lie­rung:

  • der Gel­tungs­be­reich wird neu ge­fasst
  • erst­mals wer­den auch Ein­rich­tun­gen der Ta­ges- und Nacht­pfle­ge sowie am­bu­lan­te Pfle­geg­diens­te unter das Ge­setz fal­len
  • die Ein­griffs­mög­lich­kei­ten der Heim­auf­sicht wur­den ver­bes­sert und klar for­mu­liert
  • die Rechts­stel­lung al­ter­na­ti­ver bzw. neuer Wohn­for­men ist de­fi­niert
  • für die De­fi­ni­ti­on „sta­tio­nä­re Ein­rich­tung“ sind Be­grif­fe wie der „schutz­wür­di­ge Er­war­tungs­ho­ri­zent der Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner ,sowie ihrer An­geb­hö­ri­gen“ und das „Maß der struk­tu­rel­len Ab­hän­gig­keit“ ein­ge­führt

Dem­nach sind maß­geb­lich, ob

  • nach den ob­jek­ti­ven Ge­ge­ben­hei­ten das An­ge­bot für Un­ter­kunft, Be­treu­ung und Ver­pfle­gung Be­stand­teil einer ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung ist
  • eine struk­tu­rel­le Ab­hän­gig­keit vor­liegt, d.h. die freie Wähl­bar­keit der Be­treu­ungs- und Pfle­ge­leis­tun­gen recht­lich oder tat­säch­lich ein­ge­schränkt ist
  • alle Be­schäf­tig­ten sta­tio­nä­rer Ein­rich­tun­gen, nicht selbst­or­ga­ni­sier­ter am­bu­lant be­treu­ter Wohn­ge­mein­schaf­ten, an­de­rer ge­mein­schaft­li­cher Wohn­for­men sowie am­bu­lan­ter Pfle­ge­diens­te sind ver­pflich­tet, bei der Ein­stel­lung und an die­sem Zeit­punkt alle vier Jahre ein er­wei­ter­tes Füh­rungs­zeug­nis vor­zu­le­gen

Die Stel­lung­nah­me der So­zi­al­mi­nis­te­rin Mo­ni­ka Bach­mann und den Ge­set­zes­text fin­den Sie unter:

No­vel­lie­rung des Lan­des­heim­ge­set­zes