Bin ich im Alter wirklich anders und möchte anders leben als bisher? Eine von der DPF Group bei der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) beauftragte Befragung von 189 Personen in Deutschland im Alter zwischen 60 und 90 Jahren bietet einen aktuellen Einblick in die Wohnwünsche der Generationen, die von dem Szenario eines eventuell anstehenden Wohnungswechsels durch Hilfebedürftigkeit betroffen sind. 66 Prozent der Befragten erleben in ihrer jetzigen Wohnumgebung bereits Herausforderungen im Alltag.
Die Ergebnisse der HWR Berlin zur Frage „Was fehlt Ihnen an Ihrer Wohnsituation“ gibt Einsicht in die Bedürfnisse der Zielgruppen. Sie gaben an, es fehle ihnen an:
- Nichts – 46,6 %
- Sicherheitsgefühl (auch in Notfällen) – 21,7 %
- Haushaltshilfe – 19,6 %
- Persönlichen Kontakten – 15,9 %
- Sportprogramm – 11,6 %
- Kulturangebot – 9,5 %
- Gemeinsamen Aktivitäten – 7,9 %
Die Bedürfnisse erscheinen kaum anders als bei anderen Generationen. Wohnen in Normalität des Alltags, des Sozialraums wird dringend benötigt – insbesondere vor dem Hintergrund der Krisen im stationären Sektor und der Bau- und Immobilienbranche.
Welche Gründe werden für einen möglichen Umzug gesehen? – Hauptsächlich das Angewiesensein auf Unterstützung, Einsamkeit im Alltag und Barrierefreiheit (vgl. CAREInvest Nr. 7/2024, S. 12f.). Das von der DPF Group verlinkte Whitepaper zur Studie finden Sie HIER.
„Mit der Zeit gehen“ und „zukunftsfähig“ bedeuten, die sich wandelnden Wünsche der Generationen zu lebenswertem Wohnen zu kennen.
Dementsprechend kann für neue Konzepte im Bestand und bei Neu- und Umbau nur gelten:
- Die Zielgruppen für potenzielle neue Angebote in ihren Bedarfen und Bedürfnissen analysieren,
- Standortgegebenheiten und bestehende Netzwerke beachten
- Quartiersbezug und Netzwerkarbeit für wohnortnahe Freizeitangebote konzeptionell verankern, unter Einbezug von Zielgruppen und Mitarbeitenden
Netzwerke lassen sich gezielt aufbauen und sollten begleitet werden – durch eine Öffnung der Einrichtung zum Quartier mit sozialen Angeboten und/oder einem Quartiersmanagement zum Erstellen des ganz individuellen sozialen Auffangnetzes im vertrauten Sozialraum der Zielgruppe.